Interview Rümlanger – Patrick Cotting
16. Oktober 2023 – Spitzenkandidat Patrick Cotting wurde von der Zeitung «Rümlanger» zu seiner Nationalratskandidatur interviewt. Das Interview finden Sie unten.
Welches war für Sie die grösste Motivation, gerade jetzt für den Nationalrat zu kandidieren?
Ich bin mir gewohnt, komplexe Probleme mit innovativen Ansätzen zu lösen. Der Nationalrat muss sich mit immer komplexeren Problemen auseinandersetzen, international und national. Das bedingt neue Denkansätze, Allianzen und die Verbindung von Wis- senschaft und Praxis. Leider sind dem viele in Bern nicht gewachsen. Was bleibt ist Polemik und Notrecht, anstatt Verstand und Strategie. Das möchte ich ändern.
Von welchen beruflichen, politischen und sonstigen Erfahrungen, Fähigkeiten oder auch Visionen Ihrerseits kann die Bevölkerung des Kantons Zürich und speziell von Rümlang profitieren, falls Sie in den Nationalrat gewählt werden?
Wenn man mich vereinfacht beschreiben möchte, dann so: kann Wissenschaft und Praxis zu innovativen Lösungen verbinden, ist unternehmerisch, mehrsprachig, in der ganzen Schweiz und in Europa tätig, war Mitglied des Teams, das die erste Weltumrundung mit Solarenergie geschafft hat und kann komplexe Probleme einfach erklären und lösen. Ich wäre als Ur-Freiburger wahrscheinlich auch der erste Zürcher Nationalrat, der dank meiner Mehrsprachigkeit mit den Westschweizer Nationalräten eine parteiübergrei- fende Allianz zustande brächte, die Zürich und vor allem Rümlang nützt; denken wir an die Migration, die Klima- und Energieproble- me sowie die Flughafenpistenerweiterung.
Was sehen Sie als die drei grössten Herausforderungen für die Schweiz in den kommenden Jahren?
Erstens steigende Migration: Seit die Schweiz die Personenfreizügigkeit mit der EU eingeführt hat, ist die Bevölkerung um fast zwei Millionen Personen gewachsen. In vielen Regionen ist mehr als jeder Dritte mittlerweile Ausländer, in Rümlang sind es 31 Prozent. Zweitens steigende Gesundheitskosten. Jeder vierte Bürger kann seine Krankenkasse nicht mehr bezahlen und muss unterstützt werden. Und mit der neuesten Runde wird’s noch schlimmer. Drittens Klima- und Energiekrise. Die Schweiz hat es während Jahrzehnten verschlafen, proaktiv die Stromlücke im Winter zu schliessen und sich von fossilen Energieträgern zu trennen.
Welche Lösungswege sehen Sie, um diese zu meistern?
Migration: Die Schweiz muss die Schutzartikel 14 und 18 des Freizügigkeitsabkommens mit der EU aktivieren und – wie das Fürsten- tum Liechtenstein – mit der EU Kontingente vereinbaren. In Liechtenstein können sich jährlich nur 72 EU-Bürger niederlassen, ob- wohl Liechtenstein Mitglied des EWR ist.
Gesundheit: Analog zur Schuldenbremse sollte eine Kostenbremse in die Verfassung geschrieben werden. Das zwingt alle Akteure, effizienter und wirksamer zu werden, was wir bei den Bundesfinanzen geschafft haben. Einige Beispiele: Medikamenten-Sonderfall Schweiz auflösen, Grösse der Medikamentenpackungen verkleinern (weniger Verschwendung), Patientenverfügung sollte obligato- risch werden, Grundversicherung auf Niveau des Jahres 2000 zurückführen, elektronisches Patientendossier, ein gerechteres Lohnsystem, Anreizsysteme für Versicherte gesünder zu leben, sowie Spezialisten-Spitäler einführen.
Energie: Rascher Solarausbau (auch Autobahnen, Schienennetz, Stauseen-Oberflächen nutzen), Forschung für Flüssigsalz- und Thoriumreaktoren intensivieren, um die AKWs ab 2035 ersetzen zu können, Stromnetze ausbauen und stärken, um von der EU un- abhängig zu werden.
Wo drückt der Schuh Ihrer Meinung nach momentan die Bevölkerung am meisten?
Die spürbar abnehmende Kaufkraft aufgrund der gestiegenen Preise im Gesundheits-, Energie- und Wohnungsbereich drückt auf den Mittelstand.
Nennen Sie drei weitere Ziele, die Sie in der kommenden Legislatur im NR erreichen wollen.
Probleme Rümlangs lösen: Gerechte Verteilung der Einnahmen und Entschädigungen des Flughafens, des Bundes und des Kantons. Die Rümlanger Bevölkerung soll für ihre Beiträge in den Bereichen Flughafen, Migration/Asylwesen, Tourismus, Abfall… viel stärker entschädigt werden.
Internationale Zusammenarbeit stärken: Abkommen mit der EU erreichen bezüglich Migration, Zusammenarbeit und Sicherheit und ein Wirtschaftsabkommen mit den USA abschliessen.
Startups und KMU stärken: Die nächste Wirtschaftskrise steht vor der Tür. Die Schweiz braucht jetzt eine Verschlankung der admi- nistrativen Prozesse, damit sich die KMU verstärkt auf ihre Tätigkeiten und die Integration von KI konzentrieren können, um Arbeitsplätze zu schaffen.